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Erlebnisreiche Studienfahrt nach Griechenland

Unsere Reise beginnt am Sonntag, den 22. Oktober um 12:00 Uhr in Mannheim am großen Parkplatz in der Spessartstraße. Unser Bus bringt uns nach Stuttgart zum Flughafen. Wir fahren über die staugefährdete A8, um auf einem Parkplatz nahe Pforzheim noch einen Teilnehmer unserer Fahrt einzusammeln – der Sportlehrgang war nun einmal nicht früher aus. Zum Glück verläuft die Fahrt zum Flughafen ohne Stau reibungslos, und wir verbrin-gen den Nachmittag am Flughafen, bevor wir um 18:30 Uhr endlich Richtung Athen aufbrechen.

Als wir in Athen ankommen, ist es bereits nach Mitternacht. Zum Glück hat ein Imbiss am Omonia-Platz in der Nähe unseres Hotels in dieser sommerlich-warmen Nacht noch ein leckeres Essen für 21 Personen, so dass wir alle satt und zufrieden ins Bett gehen können.

Am nächsten Tag stehen ein Besuch des Akropolis-Museums, des Akropolis-Hügels und des Dionysos-Theaters auf dem Programm. Unser Weg im Museum führt uns von oben nach unten: Wir verschaffen uns am Lego-Modell des Akropolis-Hügels in der zweiten Etage zunächst einen Überblick über das Ganze, dann erkunden wir die Überreste des aufwendigen Tempelschmucks des Parthenon, anschließend die Koren-Säulen des E-rechtheion und bestaunen zum Schluss die Statuen der Archaik und der Klassik in der ersten Etage. Die Referate unserer MitschülerInnen hören wir erst, nachdem wir den Ak-ropolis-Hügel hinauf- bzw. wieder hinabgestiegen sind – über die Göttin Athene und ihren Wettstreit mit Poseidon, über die Geschichte Athens und der Akropolis vor dem Hinter-grund der Perserkriege und des Peloponnesischen Kriegs, über den Gott Dionysos und die Bedeutung des Theaters für die Athener der Antike. Als am Fuße des Akropolis-Hügels un-sere Freizeit beginnt, ist es schon kurz vor 15 Uhr. Nur noch eine Stunde bis zur Abfahrt nach Delphi - etwas wenig Zeit für ein Essen, für die Rückkehr zum Hotel und die Bereit-stellung unseres Gepäcks, aber wir haben uns viel Zeit zum Hören und Sehen genommen und unsere wenigen Stunden in Athen sehr sinnvoll genutzt.

Am nächsten Morgen sehen wir uns in Delphi zunächst das Heiligtum der Athena Pronaia an und hören Referate über den Gott Apollon und über den antiken Orakelbetrieb aus der Sicht von Pythia. Dann wandern wir auf der Heilige Straße des Apollon-Heiligtums vorbei an Weihgeschenken und Schatzhäusern, hinauf zum Tempel des Apollon, dann weiter zum Theater und ganz hinauf zum Stadion. Im Museum ist vor allem der Goldschmuck der Kultbilder von Apollon, Artemis und Leto beeindruckend, aber auch die Statuen von Kleobis und Biton, die uns mit ihrem geheimnisvollen archaischen Lächeln begrüßen. Um ca. 14 Uhr verlassen wir das Museum und setzen unsere Reise fort. Unser nächstes Ziel liegt auf der Peloponnes.

Olympia erreichen wir nach einer ungefähr vierstündigen Fahrt, die an einer wunder-schönen Küstenstraße entlangführt und uns mit der Fähre über den Golf von Korinth bringt. Große Freude herrscht bei der Ankunft in unserem sehr schönen Hotel: Wir haben einen Pool! Also zuerst Schwimmen, dann Abendessen.
Am nächsten Tag besichtigen wir die Altis des antiken Olympia, hören Referate über die Olympischen Spiele der Griechen, über Zeus und Hera, Herakles und Hermes, bewundern die mächtigen Säulen des Zeus-Tempels, laufen im Stadion um die Wette, versuchen im Museum Herakles̒ Taten in den Überresten der Metopen wiederzuentdecken. Schade ist nur, dass der Zeus des Phidias tatsächlich nicht mehr da ist!
Am Abend empfängt uns Tolo mit bedecktem Himmel. Zum Schwimmen im Pool – auch in diesem Hotel gibt es wieder einen Pool! – ist es aber warm genug. Wir sind froh, dass wir an dieser Station unserer Reise länger als eine Nacht bleiben dürfen und freuen uns auf den Ausflug nach Mykene, Epidauros und Nafplio am nächsten Tag.

In Mykene besuchen wir zuerst das Museum. Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Frau sowohl im rätselhaften Kult als auch in der Gesellschaft der Mykener eine wichtig Rolle gespielt hat – warum sonst sollte eine Frau auf den uralten Fresken des Palastes mit einem Schwert abgebildet sein? Agamemnon, der sagenumwobene Herrscher der alten Festung, stellt sich uns in einem Referat vor, nachdem wir den Burghügel durch das Löwentor hin-durch bis zum Palast hinaufmarschiert sind. Hier oben genießen wir die Aussicht und hö-ren noch ein Referat über den Krieg um Troja. Bevor wir Mykene wieder verlassen, halten wir mit dem Bus noch unterhalb des Burgberges und besichtigen ein Kuppelgrab, „Schatz-haus des Atreus“ genannt, das aus derselben Zeit stammt wie das Löwentor. Was für ein schaurig-schöner Ort!

In Epidauros hören wir zunächst ein Referat über den Heil-Heros Asklepios und den anti-ken Kurbetrieb in seinem Heiligtum. Dann besichtigen wir das kleine Museum, den Rund-tempel, das mutmaßliche Grab des Gottes, und das Abaton, in dem die Kurgäste im Schlaf geheilt worden sind. Begeistert sind wir vom großen Theater und dessen Akustik. Hier verweilen wir fast eine Stunde. Anschließend verbringen wir den Rest des Nachmittags in der Hafenstadt Nafplio und kehren nach Tolo zurück, solange es noch hell ist, damit wir – was sonst? – noch eine Runde im Pool schwimmen gehen können.

Der folgende Tag, der 27. Oktober, ist leider bereits der letzte unserer Reise. Nach einer (viel zu kurzen) Besichtigung der Ausgrabungsstätte von Korinth und dem dazugehörigen Museum, einem Zwischenstopp am Kanal von Korinth und zwei weiteren Stunden Fahrt im Bus sind wir wieder am Flughafen von Athen. Als wir abends in Stuttgart landen, ist es kalt und dunkel. Mit dem Zug geht es zurück nach Mannheim, wo wir um 21 Uhr an-kommen. Wir sind ein wenig müde von unserer Reise und ferienreif, aber sehr, sehr glück-lich, dass sie hat stattfinden können, denn eigentlich haben wir ja schon in der 9. Klasse nach Griechenland reisen wollen, auf den Spuren der Olympischen Götter, und das hat wegen Corona nicht geklappt! Und dieses Jahr war alles plötzlich viel, viel teurer. Aber dank eines großzügigen Zuschusses der Stiftung Humanismus heute konnte die Fahrt rea-lisiert werden und wir haben so viel sehen und erleben dürfen, was wir zuvor nur aus Griechisch-, Latein- und Geschichtsbüchern gekannt haben.